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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 471

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 14. Äliedererhebung Frankreichs rc. 471 Mäßigung und Nüchternheit, Vaterlandsliebe und Selbstverleugnung, kurz aller jener patriarchalischen Tugenden, welche man an den früheren Staaten des classtschen Alterthums bewundert. Aber wie war das allmälig so anders geworden! Bald ward die schweizerische Eidgenos- senschaft allen ihren Nachbarn furchtbar und widerwärtig, nicht so sehr durch ihren Waffenmuth und ihre Unwiderstehlichkeit, als viel- mehr durch ihren Uebermuth, ihre Fehdelust, ihre Herrschsucht, ihre Nichts achtende Rücksichtslosigkeit, wo es galt, den eignen Vortheil zu wahren. Schon begannen sie, trotzend auf ihren Kriegsruhm, auch über ihre Landesgrenzen hinauszugehen, um in fremdem Sold, für fremdes Interesse, eine käufliche Schaar, gegen fremde Feinde zu fech- ten. Da hatte sie Frankreich gefangen. Von aller Verpflichtung gegen Deutschland wußten sie sich loszumachen. Sie wollten we- der zur Reichssteuer noch zum Reichsaufgebot künftig mehr zugezogen werden, unter den höchsten deutschen Gerichtshof wollten sie sich nicht stellen. Dagegen mit Frankreich hatten sie bereits 1474 jenenver- hängnißvollen Vertrag geschlossen, wonach sie ihre gesammte Jugend für hohe Kaufsummen und Jahrgelder in den Dienst des französischen Königs verkauften. Von jetzt ab sehen wir die abtrünnigen Söhne des deutschen Reichs nicht bloß im Innern Frankreichs gegen die Feinde der französischen Krone, sondern auch draußen in Frankreichs Solde gegen ihre deutschen Brüder fechten. Nachdem sie 1491 Kö- nig Karl Viii. auf seinem Eroberungszuge nach Neapel begleitet haben, helfen sie Ludwig Xu. das deutsche Reichslehen Mailand und Genua gewinnen und Venedig demüthigen. Dann wandten sie sich einen Augenblick von dem allzu sparsamen König ab und verkauf- ten sich an den kriegerischen Papst Julius Ii., der ihnen größere Summen bot, um gegen die Franzosen zu kämpfen. Nach einiger Zeit ließ ein Theil von ihnen sich doch wieder von Frankreich gewin- nen, während der andere Theil noch auf Seiten der Gegner blieb. Schon fochten unter den entgegengesetzten Bannern Schweizer gegen Schweizer. Die einst so freiheitsftolzen Söhne des Gebirges ließen für Geld sich herbei, den Gladiatorensklaven der Römer gleich, nach dem Befehl ihrer fremden Herren das eigne Blut im Bruderkampf wider einander zu verspritzen. Die Wiedererhebung Frankreichs aus dem tiefen Verfall, in wel- chen die englischen Kriege es gestürzt hatten, beginnt mit den letzten Jahren König Karl's Vii. Durch etliche wohlgewählte und klug vollendete Einrichtungen stellte er die französische Königsmacht, und damit die Macht ganz Frankreichs wieder auf eine Höhe, zu der die

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 472

1859 - Lübeck : Rohden
472 Xxii. 14. Wledererhebung Frankreichs. deutschen Könige kaum jemals gelangt waren. Aus den herrenlos um* herschweifenden Banden entlassener Krieger machte er streng discipli- nirte, vom König in Eid und Pflicht genommene Soldtruppen — das erste stehende Heer. Um dies^Heer zu besolden, führte er eine jährlich wiederkehrende Steuer ein und begann den Geldhaushalt Frankreichs durch Auflagen und Anleihen bereits in die moderne Bahn zu bringen- Um ja kein Geld unnöthiger Weise aus dem Lande gehen zu lasten, noch dazu zur Verstärkung einer fremden Macht, entzog er dem Papst fast alle bisherigen Gefälle aus Frankreich, setzte dagegen durch die pragmatische Sanction fest, daß die Wahlen der sranzöstscken Bischöfe vom Papst unabhängig sein und von den Wahlcapiteln vollzogen wer- den sollten — worauf fußend der spätere König Franz I. alle Wah- len aufhob und sämmtliche geistliche Stellen aus eigner Machtvollkom- menheit besetzte. Was Karl Vii. begonnen, vollendete sein Sohn Ludwig Xi. (1461 —68), ein Mensch völlig ohne Gewissen, man sollte meinen ohne Herz; aber von einem schneidendscharfen Verstand, mit rückstchtslosester Energie und Gewandtheit das eine Ziel verfolgend: Erhöhung der Königsmacht und der Macht Frankreichs. Er war es, der die immer noch gefährlichen großen Lehensträger vollends nieder- warf, und wenn er sie auch mit Gift aus dem Wege schaffen mußte. Er war es, der, um den Adel zu bekämpfen, die Städte und Provin- ztalstände hob, sie durch besondere Vorrechte begünstigte und wo es sein mußte, sie selber zum Widerstand gegen die großen Landherren ermuthigte. Er vermochte es, durch Freigebigkeit und Erpressung, durch Begünstigung und durch Grausamkeit, durch abergläubische Gottes- dienstlichkeit und durch ränkevolle Hinterlist sein unruhiges Volk der- maßen zu beherrschen, zum Gehorsam zu zwingen, daß Jedermann vor einer solch absoluten Königsgewalt, die hier zum ersten Mal innerhalb der Christenheit erschien, erschrak. Und wohl hatten sie Grund zu er- schrecken. Karl der Kühne von Burgund hatte es bereits erfahren, wessen sich die benachbarten Fürsten von dem französischen Despoten zu versehen hätten. Nach ihm erfuhr es Kaiser Maximilian. Erst raubte ihm der Vater, Ludwig Xi.,das schöne Erbeseiner Gemahlin, diebour- gogne, dann schickte ihm der Sohn, Karl Viii. (1483—98), die ver- lobte Braut, Maximilian's Tochter, schimpflich zurück und raubte ihm statt dessen die eigne bereits ihm angetraute Gemahlin, die Erbin von Bretagne, und ihr Land dazu. Die alten italienischen Lehen des deutschen Reichs, das gesammte Oberitalien, einst der Tummelplatz einer kühnen und glänzenden deutschen Ritterschaft, herrlicher Fürsten und mächtiger Kaiser, war jetzt zum fast unbestrittenen Gebiet franzö- sischer Waffen und französischer Einflüsse geworden. Kaiser Maxi- milian, der stets bewegliche, unermüdliche, aber wenig klare und durchgreifende Mann, versuchte es auf alle Weise, den Franzosen dies Territorium streitig zu machen. Er hatte sich mit einer Tochter des Herzogs von Mailand vermählt, dennoch mußte er selbst den französi- schen König mit dem Herzogthum belehnen. Er suchte im Bunde mit den Franzosen wieder einigen Einfluß in Italien zu erkämpfen, aber die Franzosen schlossen zu gelegener Zeit ihren Frieden ab und lie-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 490

1859 - Lübeck : Rohden
4-90 Xxiii. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. bald auch durch die pyrenäische Halbinsel. Oder sollen wir vielmehr sagen: es wuchs inmitten Italiens, unter den Vätern des Oratoriums der göttlichen Liebe ein ganz eigenthümliches reformatorisches Wesen auf, welches in der Lehre von der Rechtfertigung die lutherische Lehre auf das Genaueste berührte, übrigens aber selbständig seinen — leider nur sehr kurzen — Lauf vollendete. Eine der köstlichsten Früchte von jenem italienischen Zweig des reformatorischen Lebensbaums ist das uns kürzlich wieder in die Hände gegebene liebe Büchlein des Aonio Paleario von der Wohlthat Christi. Solche ungestörte gedeihliche Entwicklung hätte das Reformations- werk in Deutschland schwerlich genommen, wenn nicht Papst und Kaiser während dieser ganzen Zeit alle ihre Aufmerksamkeit einem andern Un- ternehmen zugewendet hätten, an dessen Gelingen ihnen Alles gelegen war. Wlr sahen schon, das Wormser Edict ruhte auf dem Bündniß zwischen Papst und Kaiser. Das Bündniß aber war gegen die Fran- zosen gerichtet. Man wollte die Franzosen, welche seit Franz' I. Sieg in der Schlacht von Marignano Mailand behauptet hatten (vgl. S. 473), aus Italien vertreiben. Eine bittere Feindschaft herrschte zwischen die- sem König und dem Kaiser. Franz selber hatte ja Kaiser werden wollen und konnte es dem burgundischen Prinzen, seinem alten Vasallen, nicht ver- geben, daß er ihm vorgezogen war. Karl aber machte noch seine bur- gundischen Ansprüche auf die Bourgogne geltend, wollte die altkaiser- liche Hoheit über das Arelat wieder Herstellen und die alten Reichs- kammergüter Mailand und Genua wieder herbeibringen. So wurde denn von 1521 bis 25 unaufhörlich in Ober-Italien und an den fran- zösischen Grenzen von Spanien, Italien und den Niederlanden her ge- kämpft. Man hätte meinen sollen, Frankreich, das von den Ländern des Feindes fast rings umschlossen war, hätte keinen Augenblick wider- stehen können. Dazu war auch noch der König von England mit dem Kaiser im Bunde. Allein hier zeigte es sich recht, welch' ein Unter- schied es ist, ob ein König über die Kräfte seines Landes nach eigner Willkür verfügen kann, wie die französischen Könige nach der von ihnen neugegründeten Staatskunst eö vermochten — oder ob der Fürst an die Bewilligungen seiner Stände gebunden ist. So war es mit dem Kai- ser der Fall. Das deutsche Reich kümmerte sich um den Krieg gar nicht. Flandern und Aragon machten nur sparsame Bewilligungen, in Castilien waren innere Feinde zu bewältigen. Die italienischen Kräfte, welche Karl aus den unterworfenen Provinzen Neapel und Sicilien ziehen konnte, waren nicht sehr bedeutend und die Hülfsinittel des Papstes reichten auch nicht weit. Franz I. hatte dagegen die ganze Kriegs- macht der schweizerischen Mannschaften in seinem Solde. Bisher hatten sie als das beste, als das einzige, und wenn es vereinigt war, unüber- windliche Fußvolk in der Christenheit gegolten. In diesen Kriegen aber ward ihr Ruhm zu Schanden. Das war ja klar, der gepanzerte Rit- ter, der Speerträger, der Armbruftschütze hielt vor dem Handrohr und

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 570

1859 - Lübeck : Rohden
570 xxv. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Rationalismus. reich gebracht und reichlich gedüngt hatte, erlebte Ludwig Xiv. nicht mehr. Aber der Regent und Vormund des minderjährigen Nachfol- gers, Herzog von Orleans (ff 1723), und darnach Ludwig Xv. selbst (ff 1774) haben redlich das Ihrige zum Gedeihen dieser höllischen Pflanzung beigetragen durch eine über alles Maß, über allen Glauben hinausgehende Schamlosigkeit des öffentlichen Lebens, durch eine Ruch- losigkeit und viehische Gemeinheit, die man außer bei ihren elenden Nachäffern wohl nur noch bei den niedrigsten Lüstlingen des zusammen- stürzenden alten Römerreichs gefunden hat. Diese Menschen hatten ganz Frankreich in ihr Luderleben mit hineingezogen und einen Pest- hauch über die Tausende von Familien ausgegoffen, deren blühende Schönheiten sie aus allen Provinzen herantreiben ließen, um sie zum augenblicklichen Sinnenkitzel zu mißbrauchen und sodann in lebenslange Schande hinabzustürzen. Die Thränen, die Verzweiflungsschreitz der gemordeten Unschuld, das teuflische Aufjauchzen befriedigter Fleisches- brunst, die Flüche und Lästerungen widerchriftlicher Spötter, welche Tag aus Tag ein aus den königlichen Palästen und aus den Schlössern der Großen ausstiegen — sie sind nicht wie ein Dampf, wie ein Nebel verzogen, sondern sie haben sich wie ein tiefes schwarzes Gewölk immer dichter und dichter über die Dächer und Häupter der Fürsten gesam- melt, bis dann endlich, endlich der Wetterstrahl des Gerichts aus den Wolken daherfuhr, und all das schuldbeladene Gelichter zermalmend traf und niederwarf. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Ratio- nal i s m u s. Wenn wir jetzt von dem mächtig aufstrebenden Westreich wieder nach unserm Vaterland hinüberblicken, so möchte wohl die Seele von Zorn und Schmerz erfüllt werden. Denn wo man auch hinsieht, heißt es Jcabod — die Herrlichkeit ist dahin. Das Volk, welches einst unter seinen herrlichen Kaisern Italien, Frankreich, Ungarn, Polen und Dänemark Gesetze vorschrieb, ist jetzt zu einer politischen Null gewor- den. Der hochmüthige Franzose, der durch den schmachvollen Rhein- bund alle westlicheren Fürsten und Kurfürsten Deutschlands unter sei- nen Gehorsam gebracht hatte, schaltete und waltete mit unverhehltem Hohne im Mittlern und südlichen Deutschland als Herr und Gebie- ter. Das ganze linke Rheinufer betrachtete Ludwig Xiv. schon als sein Eigenthum. Als er gegen Holland Krieg führen und doch Belgien nicht berühren wollte, machte er ohne weiteres Neuß zu seinem Waf- fenplatz, Jülich und Cleve erfüllten sich mit fraitzösischen Bataillonen, und die deutschen Reichsfürsten schwiegen dazu. Vielmehr, sie gaben selber ihre Zustimmung, zogen selber mit gegen Holland und strichen

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 585

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 6. Joseph Ii. und die völkerbeglückende Aufklärerei. 385 und Böhmen und Belgier über einen Kamm geschoren; da wurden auf gut türkisch die höchstgestellten Officiere und Beamten, Barone und Grafen mit den rohesten Vagabunden zusammen zum Straßenkeh- ren oder Schiffsziehen verurtheilt, da wurden die Leibeignen nicht bloß der Gewaltthätigkeit, sondern auch der schützenden Fürsorge ihrer Gutsherren entzogen, die Juden den Christen gleichgestellt, kurz die ganze bestehende Ordnung der Dinge umgeftürzt. Und nicht bloß die bürgerliche, sondern auch die kirchliche. Keine Klöster mehr, keine Jesuiten mehr, keine Inquisition, kein Gehorsam unter dem Papst. Vergebens reiste Pius Vi. selbst nach Wien, um durch seine persön- liche Erscheinung den radicalen Kaiser umzustimmen. Obgleich Jo- seph gegen das Ende seines Lebens viele seiner Verordnungen zu- rücknehmen mußte, so ward er doch nicht günstiger gegen die katho- lische Kirche gestimmt. Mit herzlicher Wehmuth steht man den edlen aber völlig bethörten Kaiser aus Gram über das Scheitern aller sei- ner Plane in's Grab sinken. Und wie viele andere katholische und protestantische Fürsten oder Mini- ster gruben sich durch gleiche Bethörung selbst ihr Grab und brachten den Staat in heillose Verwirrung. Die beiden südlichen Halbinseln, die italieni- schen Staaten, besonders Neapel unter Tanucci, Spanien unter Wall und S quillace, Portug al unter Carvalho, waren in dersel- den unheilvollen Bewegung. Alle Rechte, Lebensgewohnheiten, Beschäfti- gungen, Trachten der Unterthanen wurden mit rücksichtslosester Mmister- willkür umgestürzt. Mit Gewalt sollten die Leute durch Handel und Indu- strie reich werden, durch französische Weisheit und unvernünftige Freiheits- ideen aufgeklärt werden. Vergebens donnerte der Herr diesen verblendeten Umfturzmenschen durch das furchtbare Erdbeben 1755 und die Zer- störung des prachtvollen Lissabon ein warnendes Halt zu. Nach kur- zer Unterbrechung trieb der fieberhafte Wahn sie weiter und weiter auf dem betretenen Wege bis zum Untergang. Am Ende erreichte sie alle der Arm des göttlichen Strafgerichts. Tanucci ward ge- stürzt, Carvalho zum Tode verurtheilt (später jedoch begnadigt), Squillace durch einen Pöbelaufstand verjagt, Ar and a in den Ker- ker geworfen — aber mit ihrer Entfernung war das Unheil nicht wie- der gut gemacht. Erst die Erschütterungen, welche die französische Revolution auch in diesen Ländern hervorbrachte, offenbarte die Tiefe und den Umfang der sittlichen Verwüstung, welche sie über ihr Land gebracht. Und wenden wir uns von dem katholischen Süden zu dem äußersten protestantischen Norden, so finden wir da dasselbe jammer- volle Schauspiel. Auf dem schwedischen Königsthron saß ein fein-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 591

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. 8. 7. Die französische Revolution. 591 renen Männer es schon kommen sehen, und doch, es kam Allen wie ein Dieb in der Nacht, und Mancher mochte thörlich meinen, es komme zur Unrechten Stunde, da eben ein so überaus gutmüthiger, sittlich unschuldiger, bescheidener und friedlicher Fürst auf dem französischen Throne saß. Wären nicht die Zeiten eines Ludwig's Xiv., des Regenten, Ludwig's Xv., wo der Gestank ihres Unflaths bis zum Himmel reichte, die gelegnere Zeit gewesen? Nicht also. Die Früchte, die sie gesäet, konnte erst eine spätere Generation ernten. Nicht die Frevel und Sünden eines Einzelnen oder etlicher Weniger oder einer ganzen Zeitgenossenschast waren zu strafen, sondern die Sünden eines ganzen Volks, in welchem die Schuld von den Vätern auf die Kin- der sich vererbt hatte, und daher jetzt auch die Strafe über die gott- losen Kinder der gottlosen Väter daherfuhr. Mit ihnen mußte auch Ludwig Xvi. für die Sünden seiner Väter büßen. Aber vergessen wir nicht, auch für die eignen Sünden, für die Regierungssünden. Er hat nicht Gottes Willen und seine Pflicht erfüllen, sondern den Menschen gefallen wollen, und darum ist er zu Grunde gegangen. Ein durchaus schwacher, unmännlicher Charakter, wagte er nicht, die gemeinen Ränke und Kniffe seiner Minister und Höflinge abzustellen, welche die Fortdauer des alten Schlendrians, die alte Verschwendung und Ungerechtigkeit aufrecht halten wollten, nur um sich selbst zu be- reichern. Den fähigsten und redlichsten Minister, den er hatte, Tur- got, verabschiedete er mit der Klage, daß er gezwungen sei, König zu sein und nicht dem eignen Herzen folgen dürfe. Zu schwach, um den aller Orten sich aufbäumenden Geist der Frechheit und des Un- glaubens und trotzigen Selbstvertrauens zu dämpfen, die Presse zu zügeln, dem Jrrthum der immer weiter sich verbreitenden Lehre von der Volksgewalt durch die Wahrheit von der von Gott eingesetzten Königsgewalt entgegenzutreten, verbündete er sich aus Nachgiebigkeit gegen die Wünsche und Lobredner der Franzosen mit den englischen Coloniften in Nord-Amerika (1778), die sich soeben gegen ihren Mut- terstaat empörten und eine freie Musterrepublik in den weiten ameri- kanischen Wildnissen zu gründen versuchten (1775—83). Ganz Frank- reich hallte wieder von dem Ruhm der siegreichen Republikaner und erklärte laut und ungescheut, Königsherrschaft sei eine Last, die überflüssig sei, deren man sich erwehren müsse, und der König sammt seinen Ministern ließ Solches ruhig geschehen. Die Finanzminister wirthschafte- ten in dem völlig verrenkten und aus allen Fugen getriebenen Staats- haushalt mit einer Thorheit oder Leichtfertigkeit, als stände Frankreich auf ehernen Füßen, und der König, der die Untüchtigkeit und Unred-

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 600

1859 - Lübeck : Rohden
600 Xxv. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. Als ein Günstling des vornehmsten unter den Direktoren, Bar- ras, und Ehemann von dessen Maitresse Josephine Beauhar- nais überkam er im Frühjahr 1796 den Oberbefehl über die fran- zösische Armee in Italien. (Merken wir also wohl, daß Frankreich damals nicht in den Weg des Rechts und der Gesetzlichkeit wieder einlenkte, daß es nicht die königliche Gewalt wiederherstellte und nicht für seine Sünden Buße that, das war damals und weitere 20 Jahre hindurch vorzugsweise das Werk Napoleon's.) Zum Herrscher gebo- ren, machte er bald die verlumpte, zuchtlose Armee in Italien zu der gefügigsten, zuverlässigsten, ehrgeizigsten, tapfersten Armee von der Welt. Mit hohen Redensarten und pomphaften Lügen wußte er der französischen Eitelkeit unendlich zu schmeicheln, Soldaten und Bürger für sich als den Helden seines Jahrhunderts zu begeistern. Und wirk- lich, es war damals kein Heerführer ihm gewachsen. Das ganze Kriegswesen trug damals einen kleinlichen furchtsamen, pedantischen Charakter. Ehe man einen Schritt vorwärts that, berechnete man zehnmal, ob man ihn nicht lieber unterlassen solle, ob man auf allen Seiten hinlänglich gedeckt, mit Vorräthen versehen und für den Rückzug gesichert sei. Vor jeder kleinen Festung machte man Halt und zersplitterte die Kraft in unendlichen Belagerungen, die doch in der Hauptsache keinen Ausschlag gaben. Wie ganz anders Na- poleon! Ueberall entschlossen, seiner Sache gewiß, mit kühnen Schrit- ten vorwärts, von Schlacht zu Schlacht, von Sieg zu Sieg — so überstürzte er alle seine Gegner , durchkreuzte ihre Pläne, machte alle Berechnungen zu Schanden, erschien immer da, wo man ihn am we- nigsten erwartete, und wußte durch die unglaubliche Keckheit seiner Drohungen, seine Erpressungen, seine lügnerischen Siegesberichte alle langsameren Geister zu verwirren. Wie schnell lag das ganze östrei- chische Oberitalien zu seinen Füßen. Zwar bis nach Wien vorzudrin- gen, vermochte er nicht, da die französischen Heere, die in Deutschland ihn unterstützen und ebenfalls auf Wien losgehen sollten, von dem trefflichen Erzherzog Karl geschlagen und über den Rhein zurückge- drängt wurden. Aber durch seine unverschämte Frechheit ertrotzte er den Frieden zu Leoben und Campoformio 1797. Wie ein unabhän- giger Herrscher geberdete er sich dann in Italien und seine Leiden- schaft, „die Karte von Europa zu verändern", d. h. nach Laune und Willkür die Länder zu vertheilen, Zusammengehöriges zu zerreißen, Widerstrebendes zu verbinden, die althergebrachten Namen durch neue selbsterfundene zu ersetzen, zeigte sich schon hier in ihrer ganzen Ab- scheulichkeit. Da machte er eine cisalpinische und eine ligurische Re-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 364

1859 - Lübeck : Rohden
364 Xx §. 2. Die karolingischen Kaiser. serwürde erhalten, aber er besaß nur Italien und die burgundischen und lothringischen Lande. Seine Brüder Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle von Frankreich waren mächtiger als er. Wie hätten sie ihn als ihr Oberhaupt ehren sollen? Noch schwächer war der nächste Kaiser, Lothar's ältester Sohn, Ludwig Ii. (855—875), der wieder mit zweien Brüdern hatte theilen müssen und nur Italien besaß. Niemand achtete seiner kaiserlichen Würde. Die Kirche ver- mochte er nicht zu schützen, und die christlichen Völker kannten den unbedeutenden und entlegenen Fürsten kaum. Anders schien es zu werden, als nach Ludwig's Ii. Tode der eine seiner Ohme, der König Karl der Kahle von Frankreich, sich des Kaiserthums und Italiens bemächtigte (875). Allein er starb schon 877 auf sei- nem Rückwege aus Italien. Sein Bruder, Ludwig der Deutsche, war schon 876 gestorben, und dessen Sohn Karlmann, der nun Italien an sich riß und den Papst Johann Viii. nach Frankreich jagte, kam ebenfalls krank aus Italien zurück und starb schon 880. Inzwischen wurde die Verwirrung in Italien und die Noth des Pap- stes immer größer. Die hohen Adeligen in der Stadt Rom, die be- nachbarten Großen, die Herzöge von Spoleto, von Benevent, von Tu seien thaten ein jeglicher nach seiner Willkür, kümmerten sich nicht um Papst noch um Kaiser, und schmälerten das päpstliche Gebiet und die päpstlichen Rechte soviel sie wollten. Dazu waren die Saraze- nen von den afrikanischen und spanischen Küsten her mit ihren Schis- sen an allen Küsten Italiens zu sehen, schon hatten sie Sicilien überwältigt, schon plünderten sie Neapel, zerstörten Ostia und bedroh- ten Rom. Und kein Kaiser war da, der helfen konnte. Da rief der bedrängte Papst selber den Bruder Karl mann's herbei, Karl den Dicken, dem der letztere schon vor seinem Tode Italien abgetreten hatte, und machte ihn zum Kaiser, 881. Aber der neue Kaiser wollte in Italien nicht bloß die kaiserlichen Pflichten, sondern auch die kaiser- lichen Rechte üben, und statt den Papst zu stützen und zu heben, machte er ihn sich zum Feinde. Da wurde das Elend in Italien erst recht groß. Karl der Dicke war wieder nach dem Norden gezogen und hatte 882 nach seines Bruders Ludwig Tode das ganze Deutsch- land, ja 884 nach dem Tode des Sohnes und zweier Enkel Karl's des Kahlen auch die Krone Frankreichs gewonnen, besaß also wie- der fast das ganze Reich Karl's des Großen und die Kaiserwürde dazu. Aber er erwies sich nach allen Seiten hin als ein so elender, unfähiger Fürst, daß man seinen Tod (er starb Anfangs 888) nicht erst abwartete, sondern schon etliche Monate vorher ihn vom Throne

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 566

1859 - Lübeck : Rohden
5(36“ Xxv. §. 3. Die französische Uebermacht und der Materialismus- begann, daß er zu gleicher Zeit die Stützen der Throne, die bür- gerlichen Ordnungen umstieß und die Grundlagen des Chriften- thums, die Wahrheit der heiligen Schrift in Zweifel stellte. An dem sittlichen Ernst der großen Mehrzahl der englischen Nation scheiterten seine Künste zum Theil. In einem neuen begeisterten Aufschwung gläu- biger Hingabe und strenger Sittenzucht erhoben sie sich bald auf's Neue zum Bewußtsein ihrer missionarischen Bestimmung nach innen und nach außen, besonders durch die großen Gründer des Methodismus ange- regt, Wesley und White fiel d. Aber kein Baum fällt aus den ersten Hieb. Die höllische Saat, die in England nicht aufgehen wollte, sollte bald in einem andern Lande ihre greulichen Früchte bringen, und Abfall vom Christenthum und Staatsumstürzung Hand in Hand unabwendbar herbeikommen und ein Land nach dem andern mit Todesschatten über- ziehen. §. 3. Die französische Uebermacht und der Materia- lismus. Die ganze zweite Hälfte des 17. und auch noch der Anfang des vorigen Jahrhunderts wird als die Epoche Ludwig's Xiv. bezeich- net. In der That war dieser Enkel Heinrich's Iv. (1643—1715) der politische Mittelpunkt jener ganzen Zeit und nicht bloß der poli- tische. Es war ein Mensch zum Herrscher geboren, voll eines solchen Kraftgefühls, Selbstvertrauens, Siegesgewißheit, Ehrgeiz und Selbst- vergötterung, daß es mit zu seiner Natur zu gehören schien, alle Welt zu seinen Füßen zu sehen. Wie hat er die unruhigen, aussätzigen, freiheit- stolzen Franzosen so zahm gemacht. Was in dieser Hinsicht der eiserne Arm R i ch e l i e u' ö (Minister Ludwig's Xiii.; vgl. 558) begonnen hatte, das hat Ludwig Xiv. vollendet. Wo waren sie nun alle diese trotzi- gen Gestalten, di,e selbstherrischen Prinzen, Grafen und Barone, die von ihren Schlössern, von ihren Gouvernements aus, die königliche Regierung unablässig in Athem hielten, welche eigne Heere in's Feld stellten, wohl gar eigne Münzen schlugen, unter einander und mit Fremden Bündnisse schlossen und den König zu nachgiebigen Unter- handlungen zwangen? Wo waren jene unbeugsamen Parlamente, jene leicht entzündeten Stadtgemeinden, die unaufhörlich gährende Bevölkerung der Stadt Paris, die noch während Ludwig's Xiv. Minderjährigkeit seiner Mutter, der Regentin, und ihrem Minister Ma- zarini so unendlich viel zu schaffen gemacht hatten? In unterwür- figstem Gehorsam, wie wedelnde und leckende Hündlein schmiegten sie sich zu den Füßen des übermüthigen Monarchen, und wenn je ein- mal eins oder das andere es wagen wollte, die Zähne zu blecken, so genügte ein zorniges Drohen, ein „Schlag mit der Reitpeitsche", um

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 568

1859 - Lübeck : Rohden
568 Xxv. §. 3. Die französische Uebermacht und der Materialismus. er um Vorwände zum Angriff verlegen. Die widersinnigsten Behaup- tungen ließ er als untrügliche Wahrheiten in die Welt Hineinposau- nen, und während ganz Europa über die Frechheit seiner Räubereien, über die Schamlosigkeit seines Despotismus völlig entsetzt und erstarrt war, verkündigte er mit eherner Stirn und lächelnder Miene, daß er nie etwas Anderes suche und erziele, als den Schutz der Unterdrück- ten und die Beschirmung der nothleidenden Nachbaren. Dabei muß man nicht denken, daß er selbst ein tapferer Kriegsmann, ein kühner Wagehals war — keine einzige seiner kriegerischen Unternehmungen trägt das Gepräge von Großartigkeit, von bewunderswerther Kraft und Kühnheit. Meist sind sie nichts Anderes als unvermuthete und glücklich ausgeführte Anfälle auf einen schwächern und schutzlosen Nachbar, um irgend einen kleinen Fetzen Landes vom Nachbarstaate abzureißen und dem französischen Staate einzuverleiben. So hat er etliche Stücke von Flandern erhascht, so hat er den wehrlosen Herzog aus Lothringen verjagt, so hat er die Freigrafschaft Burgund den Spaniern und die letzten deutschen Neichslande im Elsaß unserm Va- terlande gestohlen, so hat er auch von Piemont und Savoyen bei guter Gelegenheit noch einen Zipfel abzureißen gewußt. Erst gegen das Ende seines Lebens ward er in einen ernsthaftern Krieg ver- wickelt, da er für seinen Enkel die spanische Krone zu erwerben trach- tete. Er hat sie endlich erlangt, nicht durch militärische Uebermacht, sondern durch unberechenbare politische Zwischenfälle, und erst nach einem dreizehnjährigen schweren und zerrüttenden Kriege, der Frankreich nicht bloß um Wohlstand und Volkskraft, sondern auch um Ansehen und Geltung bei den Völkern, und den König um die Liebe und Achtung seines Volks gebracht hat. Unbeweint, unter den Verwünschungen der gequälten Unterthanen, von den Gerichten Gottes betroffen, fast aller seiner Nachkommenschaft beraubt, als ein entblätterter und zweig- loser Stamm ist er gefallen, und seine Schöpfungen mit ihm. Wie viel Ludwig Xiv. auch Arges und Schlimmes seinem eig- nen Volk und seinen Nachbarvölkern angethan hat durch seine selbst- vergötternde Eitelkeit, durch seine Eroberungssucht, durch seine treulose, ränkesüchtige Politik, so ist doch das alles nicht in Vergleich zu stellen mit dem unendlichen Schaden, welchen er durch Beispiel und Anlei- tung der äußerlichen Zucht und Ehrbarkeit, dem Glauben und der ' Gottesfurcht gebracht hat. Unkeuschheit und schamlose Unzucht war freilich seit lange her auf dem französischen Königsthron einheimisch gewesen, aber erst durch Ludwig Xiv. wurde solches Schandleben mit Ehebruch, Hurerei und gemeiner Wollust für recht und gut, und nothwendig zum Glanz des Hofes, für ein Zeichen der Geistes-
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